Was ist Mandelsäure & wie kann sie verwendet werden? Mandelsäure ist eine peelende Alphahydroxysäure (AHA). Um zu verstehen, was dahinter steckt, schauen wir uns zunächst an, woher die Mandelsäure kommt. Sie kann aus Bittermandeln gewonnen oder synthetisch erzeugt werden. Über Jahrzehnte hinweg stand sie im Schatten der bekannteren AHAs wie Milch- oder Glykolsäure – doch nun wird es Zeit, die Mandelsäure glänzen zu lassen! Die Originalversion dieses Artikels wurde von Beth McLellan, MD, USA, geprüft. Mandelsäure ist die sanfte Schwester in der AHA-Familie. Sie ist sanft, unauffällig und wird deshalb oft übersehen. Und dennoch bietet sie die gleichen Vorteile wie andere AHAs: Sie gleicht den Hautton aus, bekämpft Sonnenschäden, glättet die Textur und hilft, feine Linien sowie Fältchen zu reduzieren. Wie Mandelsäure wirkt: Dieser milde Inhaltsstoff hilft der Haut vor allem durch das Exfolieren. Wie auch andere AHAs löst sie die Bindungen zwischen den Hautzellen, so dass abgestorbene und fahle Hautschüppchen abgelöst werden können. Dabei kommt die gesunde und strahlende Haut zum Vorschein. Mandelsäure unterscheidet sich vor allem durch ihre molekulare Größe von anderen AHAs. Stell dir vor, Mandelsäure hat die Größe eines Basketballs, Milchsäure eines Tennisballs und Glykolsäure eines Golfballs. Dank dieser größeren Moleküle dringt die Mandelsäure langsamer in die Haut ein, was sie sanfter macht. AHAs sind wasserlöslich – das heißt, sie können nicht allzu tief in die Haut eindringen. Und doch kann Mandelsäure auf mehreren Ebenen ihre Wirkung entfalten, wenn sie unter die Hautoberfläche gelangt, wo sie sich transformiert und somit fettlöslich wird. Die Vorteile von Mandelsäure Apropos vielseitige Vorteile – Mandelsäure exfoliert die Haut nicht nur, sie... Hilft auch die Textur zu glätten, da sie den Zellstoffwechsel erhöht Reduziert sichtbar feine Linien und Fältchen Mildert verschiedene Anzeichen von Sonnenschäden und sorgt für einen ebenmäßigen Teint Trägt zur Stärkung der Hautstruktur bei und fördert die Festigkeit sowie Elastizität der Haut – laut einer Studie von 2018, bei der ebenfalls die Anwendung unter den Augen untersucht wurde. Hilft verstopfte Poren und Unreinheiten zu reduzieren. Die meisten Studien, die diese Wirkung belegen, kombinieren Mandelsäure mit anderen Säuren – wenn du ein solches Ergebnis erzielen möchtest, kannst du also abwechselnd ein AHA- und ein BHA-Peeling verwenden. Reduziert dunkle Flecken, indem sie ein Enzym hemmt, das zur Entstehung dieser führt. Untersuchungen haben gezeigt, dass Mandelsäure besonders für dunklere Hauttypen geeignet ist. Ist Mandelsäure für trockene oder fettige Haut geeignet? Mandelsäure eignet sich für alle Hauttypen, insbesondere aber für empfindliche Haut, da sie auf eine super sanfte Weise wirkt. Auch bei trockener Haut könnte Mandelsäure die richtige Wahl sein, denn einige Studien haben gezeigt, dass sie in höheren Konzentrationen eine verbesserte, gesündere Talgproduktion fördert. Eine kleine Anmerkung für alle, die Mandelsäure bei fettiger Haut verwenden möchten: Peelings mit Mandelsäure sind nicht für ihre fettlösende Eigenschaft bekannt. Die Dermatologin Dr. Debra Jaliman empfiehlt, „Mandelsäure vor allem dann in die Hautpflegeroutine zu integrieren, wenn du eine empfindliche Haut hast und du deinen Hautton ebenmäßiger erscheinen lassen möchtest.“ Was ist besser: Mandel- oder Milchsäure? Obwohl beide AHAs eine exfolierende Wirkung haben, unterscheiden sie sich durch ihre Vorteile. Vielleicht hast du schon von Milchsäure als beliebten Peeling-Inhaltsstoff gehört. Im Vergleich zur Mandelsäure hat sie eine kleinere Molekülgröße und wird aus Milch gewonnen. Die meisten Hautpflegeprodukte enthalten eine synthetische Formel, da sie so stabiler und vegan ist. Wofür wird Mandelsäure im Gegensatz zu Milchsäure verwendet? Mandelsäure Sanft Für empfindliche Haut geeignet Besonders effektiv bei ungleichmäßigem Hautton Milchsäure Ideal für sonnengeschädigte, trockene Haut Verbessert den Feuchtigkeitsgehalt & stärkt die Hautschutzbarriere Wir möchten uns gar nicht für eine entscheiden, denn Mandel- und Milchsäure harmonieren wunderbar miteinander! Deshalb vereinen wir die Vorteile beider in einem Peeling der Zukunft: 6% Mandelic Acid + 2% Lactic Acid. Kann Mandelsäure gemeinsam mit Azelainsäure verwendet werden? Azelainsäure und Mandelsäure sind sehr sanft und sorgen für einen ebenmäßigen Hautton. Die Kombination der beiden Säuren in einer Hautpflegeroutine ist für empfindliche Haut, die zu dunklen Flecken oder Rötungen neigt, ein echter Geheimtipp. Diese Kombination ist auch für diejenigen geeignet, die zu Rosazea neigen. Mandelsäure hat eine lange Tradition als ergänzenden Inhaltsstoff in der Hautpflege. Sie wird häufig mit anderen Säuren und bioaktiven Inhaltsstoffen kombiniert. Die Kombination der beiden Säuren ist ungefährlich und unkompliziert. Trage zunächst ein Mandelsäure-Peeling deiner Wahl auf und verwende im Anschluss ein Azelainsäure-Serum oder -Treatment. Deine passende Hautpflegeroutine mit Mandelsäure. Kann Mandelsäure gemeinsam mit Retinol verwendet werden? Lasst uns schnell diesen Mythos aus der Welt schaffen: Du kannst Mandelsäure und Retinol problemlos in der gleichen Routine verwenden. Mandelsäure wird schon viele Jahre in Kombination mit anderen bioaktiven Inhaltsstoffen verwendet. Und das beschränkt sich nicht auf exfolierende Säuren. 2019 wurde speziell für zu Akne-neigende Haut eine Studie durchgeführt, in der Mandelsäure sicher mit Retinol, Benzoylperoxid, Retinylpalmitat und Glycyrrhetinsäure kombiniert wurde. Obwohl die Kombination von Mandelsäure und Retinol häufig im Rahmen einer Behandlung bei Dermatolog:innen erfolgt, kannst du die beiden Wirkstoffe auch bequem zu Hause anwenden. Beginne langsam mit der Anwendung von Mandelsäure und Retinol. Verwende beide Produkte zunächst ein- bis zweimal pro Woche zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Je nach Reaktion deiner Haut kannst du nach und nach beide Wirkstoffe in deiner Abendroutine verwenden. Nicht jede Haut benötigt eine solche Pflege. Diese Kombination eignet sich am besten für Akne-anfällige Haut mit Anzeichen der Hautalterung, da auch Pickelmale sichtbar verblassen. Wie oft solltest du Mandelsäure nutzen? Wir werden oft gefragt, ob Mandelsäure täglich angewendet werden darf. Und wir antworten immer: Ja, sogar ein- bis zweimal am Tag. Wenn du noch nie ein Peeling verwendet oder empfindliche Haut hast, solltest du mit ein- bis zweimal pro Woche starten und beobachten, wie deine Haut darauf reagiert. Auf diese Weise kannst du dich schrittweise an deine bevorzugte Häufigkeit herantasten. Du trägst das Mandelsäure-Peeling nach der Reinigung und dem Gesichtswasser mit den Fingern oder einem Wattepad auf. Nicht abwaschen. Ein Leave-on Peeling bleibt auf der Haut und kann so seine volle Wirkung entfalten. Verwende tagsüber immer eine Tagescreme mit LSF und abends eine Feuchtigkeitscreme. Wenn du bereits regelmäßig Peelings nutzt und hartnäckigere Hautproblemen loswerden möchtest, kannst du abwechselnd ein Peeling mit Mandelsäure und ein weiteres Peeling wie ein BHA verwenden. Wenn es deine Haut zulässt, kannst du sie sogar übereinander auftragen. Unser Probenset besteht aus dem legendären BHA und dem innovativen AHA – zwei Formeln, die sowohl ober- als auch unterhalb der Hautoberfläche wirken, so dass mehrere Effekte erzielt werden können. Bitte vergiss nicht, dass die Anwendung von Peelings sehr individuell ist. Es ist wichtig, es nicht zu übertreiben. Lass es deshalb langsam angehen. Denn das Risiko von Hautreizungen kann die Vorteile übersteigen. Welche Produkte mit Mandelsäure sind die besten? Die besten Formeln mit Mandelsäure sind solche, die durch weitere ergänzende Säuren sowie regenerierende Inhaltsstoffe angereichert werden. Wichtig ist außerdem, dass die Produkte mit Mandelsäure in luft- und lichtundurchlässigen Behältnissen verpackt sind und der pH-Wert zwischen 3-4 liegt. Die Mandelsäure in deinem Peeling kann sowohl pflanzlichen Ursprungs sein (aus Bittermandeln) als auch synthetisch hergestellt werden. Beide Formen sind gleichermaßen effektiv, wobei die aus Mandeln gewonnene Variante für Nussallergiker:innen problematisch sein kann. AHAs wirken besonders gut, wenn sie sich gegenseitig ergänzen und alles, was sie allein nicht leisten können, an ihr AHA-Team abgeben. Sie wirken außerdem hervorragend, wenn sie gemeinsam mit Antioxidantien, hautberuhigenden und feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen in einer Formel eingesetzt werden. Quellen: Journal of the American Academy of Dermatology, Dezember 2020, ePublication International Journal of Cosmetic Science, Dezember 2010, S. 247-258 Facial Plastic Surgery, Dezember 2018, S. 651-656 International Journal of Research in Engineering, Science and Management, Oktober 2020, S. 54-55 Clinical, Cosmetic and Investigational Dermatology, Mai 2019, S. 363-369 Journal of Cosmetic Dermatology, Februar 2020, S. 393-399 Dermatological Reviews, Februar 2023, S. 53-57 Dermatologic Surgery, März 2016, S. 384-391 Journal of Cosmetic Dermatology, September 2022, S. 3905-3909 Dermatologic Surgery, Januar 2009, S. 59-65 Journal of Cutaneous and Aesthetic Surgery, Okt-Dez 2012, S. 247-253 Advances in Dermatology and Allergology, Juni 2013, S. 140-145 Journal of Cosmetic Dermatology, April 2018, S. 138-144 Journal of Cosmetic Dermatology, September 2016, S. 269-282